Frauen und Rauchen

Frauen und Tabakkonsum weltweit

Weltweit rauchen 235 Millionen Mädchen und Frauen im Alter ab 15 Jahren. Mit einem Anteil von mehr als zwei Dritteln lebt die große Mehrheit von ihnen in hochindustrialisierten Ländern.1

1 World Health Organization (WHO) 2019a: WHO global report on trends in prevalence of tobacco use 2000–2025, third edition. Genf: World Health Organization.Drope J, Schluger N, Cahn Z u.a. 2018: The Tobacco Atlas. Issue Prevalence. Online: https://tobaccoatlas.org/topic/prevalence, abgerufen am 01.11.2021.

Frauen und Tabakkonsum in Deutschland

In Deutschland rauchen besonders viele Mädchen und Frauen mit niedrigerer Schulbildung. Beim Rückgang des Tabakkonsums zwischen 2003 und 2013 zeigt sich, dass der Anteil tabakkonsumierender Frauen mit einem hohen beruflichen Status von 22,3 % auf 15,7 % deutlich stärker abgenommen hat. Bei Frauen mit einem niedrigeren beruflichen Status war der Rückgang, ausgehend von einem deutlich höheren Ausgangsniveau von 34,4 % auf 33,3  % deutlich geringer. 2

2 Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ, Hrsg.) 2020:  Tabakatlas Deutschland 2020. Heidelberg: DKFZ. S. 51.

Gesundheitsbezogene Chancengerechtigkeit?

Nachweislich reagiert der weibliche Organismus sensibler auf den Tabakkonsum als der männliche. Dies drückt sich darin aus, dass Frauen bei gleicher Dosis des Tabakkonsums mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einen Schlaganfall erleiden oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickeln.3 Zudem sind Tabakentwöhnungsansätze bislang mehrheitlich auf den Tabakkonsum ausgerichtet. Außen vor bleibt, dass beispielsweise Frauen mit niedrigerer Bildung nicht nur häufiger Tabakkonsumentinnen sind, sondern auch häufiger an kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, oder Adipositas (Fettleibigkeit) leiden. Tabakkonsum ist demnach nur eine Säule eines multifaktoriellen Geschehens, über dessen Wirkungen und das Zusammenspiel der Faktoren wenig bekannt ist.

3 Haghani, A., et al., Female vulnerability to the effects of smoking on health outcomes in older people. PLoS One, 2020. 15(6): p. e0234015.