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Ergebnisse der Online-Befragung zu „Adjuvante Interventionen in der Tabakentwöhnung“
Hintergrund und Fragestellung: Tabakentwöhnung (TE) beinhaltet die Anwendung einer Reihe von klassisch-verhaltenstherapeutischen sowie kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden Von 100 Rauchenden, die am Ende einer verhaltenstherapeutischen Intervention nicht mehr rauchen, sind 12 Monate später noch ca. 35 bis 40 Personen rauchfrei. Die Mehrheit fällt zurück in alte Verhaltensmuster und fängt mit dem Rauchen wieder an. Gespräche mit Expert*innen in der TE zeigen, dass evidenzbasierte verhaltenstherapeutische Interventionen individuell ergänzt werden durch begleitende Maßnahmen ohne wissenschaftliche Evidenz, von denen jedoch angenommen wird, dass sie Rauchende bei ihrem Rauchstoppversuch unterstützen. Anliegen dieser Studie ist es zu untersuchen, ob und welche nicht-evidenzbasierten Maßnahmen (z. B. Nutzung von Aromaölen) in der TE Anwendung finden.
Methoden/Erläuterung des Versorgungsprojektes: Qualifizierte Expert*innen der TE wurden mittels Online-Fragebogen (soci survey) adressiert. Die Grundgesamtheit der Befragten bildeten 360 registrierte Personen für TE in einer frei zugänglichen Adressdatenbank (https://www.anbieter-raucherberatung.de/anbieter.php).
Ergebnisse/Erfahrungen, Erwartungen: An der anonymen Befragung nahmen 90 Personen. Von diesen stellten 77 Angaben zu Alter (MW=53,1 Jahre; SD=10,6), Geschlecht (71% weiblich) sowie zu den Jahren Erfahrung mit TE (MW=13,7, SD=9,7) zur Verfügung. Mit einem Anteil von 66% war das Rauchfrei-Programm des IFT München das am meisten verwendete Programm. Jemals adjuvante Methoden in der TE angewandt zu haben gaben 57 Befragte an. Am häufigsten genannt in der Anwendung wurden Entspannungsübungen (n=50), Hypnose (n=19), Akupunktur (n=15), EFT-Klopfen (n=8) und Aromatherapie (n=8).
Diskussion und Schlussfolgerung: Die Anwendung adjuvanter Methoden spielt in der TE eine Rolle. Aktuell werden statistische Zusammenhänge zwischen der Anwendung und den Merkmalen der Beratenden analysiert, die in den Kongressbeitrag einfließen werden.
Offenlegung von Interessenskonflikten sowie Förderungen: Ich habe keine materiellen Interessenskonflikte. Sehr wohl bin ich thematisch durch meine Arbeit (Vorstandsvorsitz seit 1.1.2024) im Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR e.V.) , im Wissenschaftlichen Arbeitskreis Tabakentwöhnung (Schatzmeisterin, WAT e.V.) sowie durch mein Arbeit im Verein Frauen aktiv contra Tabak (FACT e.V.) mit dem Themenbereich eng verbunden.
Erklärung zur Finanzierung: Die Studie wurde im Verein Frauen aktiv contra Tabak e.V. initiiert und durchgeführt. Eine Finanzierung stand nicht zur Verfügung.
Quelle: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0044-1790438
Rauchfrei in der Schwangerschaft – durch Belohnungen (MARS)
Materielle Bonifizierung des Rauchstopps in der Schwangerschaft
Rauchen in der Schwangerschaft schädigt gleich zwei Menschen: die Mutter und das Ungeborene. Studien haben gezeigt, dass Belohnungen die Motivation zur Umsetzung des Rauchstopps bei der werdenden Mutter unterstützen können. Eine Studie der Uni Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern untersucht die Erreichbarkeit von Schwangeren und deren psychosoziale Begleitung durch eine solche Intervention. Am Ende einer Woche erhalten die Teilnehmerinnen einen Geldbetrag in Höhe von 25 Euro, wenn zu zwei Zeitpunkten in dieser Woche kein Kohlenmonoxid in der Ausatemluft nachweisbar war. War Kohlenmonoxid nachweisbar, gibt es keine Belohnung. In der darauffolgenden Woche haben die Teilnehmerinnen jedoch die Möglichkeit, wieder neu einzusteigen.
Beispiel eines Atem-Kohlenmonoxid-Monitors speziell für schwangere Rauchende.1
1nes group medical: Bedfont Pico Baby Smokerlyser [Abbildung]. Online: https://www.nesgroup.com.au/products/bedfont-pico-baby-smokerlyser, abgerufen am 20.03.2024.
Gewichtszunahme nach Rauchstopp? !
Die Befürchtung, nach einem Rauchstopp an Gewicht zuzunehmen, ist bei Frauen besonders ausgeprägt. Um einen Diskussionsprozess zu diesem Thema zu befördern trafen sich Expertinnen und Experten aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Tabakentwöhnung im März 2015 zu einem gemeinsamen Workshop. Gemeinsam wurde in Hannover die Bedeutung der Lebensstilfaktoren Ernährung und Bewegung für die Tabakentwöhnung diskutiert. Die im Ergebnis entstandene Dokumentation zeigt die Bedeutung einer interdisziplinären Sichtweise auf das Thema und beinhaltet zudem gemeinsam erarbeitete Handlungsempfehlungen für Praktikerinnen und Praktiker. Der Workshop wurde von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V., mit Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und in Kooperation mit FACT e.V. durchgeführt.